Perfektionismus

Veröffentlicht auf von Methusalem


Perfektionsmus ist eine ungesunde Lebenshaltung. Das Schema "alles muss perfekt sein und es ist schlimm, wenn es nicht so ist" liefert immer neuen Anlass für Probleme, Konflikte und Belastungen. Es ist der Versuch, ein unerreichbares Ziel zu erreichen, und damit eine dauerhafte Quelle für Unzufriedenheit und Unglück. Unzufriedenheit kann sehr wohl ein Motor sein und Anlass, etwas zu verbessern. Das Motiv, etwas besser zu machen, an sich zu arbeiten und auf irgendeine Art "ein besserer Mensch" zu werden (was auch immer das konkret bedeuten mag), ist schon etwas Wertvolles.

Aber Perfektionismus... droht schnell zu kippen, wenn alles, was nicht perfekt ist, völlig entwertet wird und damit das Prinzip "Alles oder nichts" zum Leitmotiv wird.

Perfektionismus ist eine destruktive Form der Selbstkommunikation: es gibt immer etwas zu kritisieren, immer etwas abzuwerten, immer irgendetwas, das nicht "gut genug" ist.

Die Alternative: realistische Ansprüche stellen, zu hohe Erwartungen reduzieren.

Klären, was erreichbar ist. Und dann... lässt sich vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas finden, das sich besser machen lässt. Das Kritisch-Konstruktive bleibt niemals bei einem negativen Urteil stehen, sondern bemüht sich um weiterführende Impulse. Also bitte: wer irgend etwas finden mag, das "nicht perfekt" ist, möge Vorschläge machen, überlegen, was vielleicht in welcher Form anders sein könnte... und in der Rolle als Vater, Mutter, Lehrer/in, Erzieher/in, Vorgesetzte/r, Therapeut/in.... Abstand davon nehmen, den Blick nur auf das "Defizitäre", "Falsche", "Schiefgegangene" und "Kranke" zu richten.

Veröffentlicht in Querbeet

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