PC Frust - Philosophische Betrachtungen zu einem unendlichen Problem
Mit dem XP Service Pack 3 fing alles an... da funktioniert hier und da etwas nicht mehr, neue Updates bringen das System durcheinander und das Schlimmste besorge ich selbst - Wartungsprogramme und Korrekturbemühungen richten manchmal mehr Schaden an, als sie nützen... ich will mich ja nicht beschweren, es gibt ja wirklich eine Menge neuer Entwicklungen, aber warum verflixt noch mal passen die vielen Einzelteile so oft nicht zusammen? Da sind also einige Treiber veraltet, konnte ich in Erfahrung bringen, da lassen sich dann Prüfprogramme kostenlos installieren, haha, wunderbar, wenn ich dann tatsächlich neue Treiber installieren will, muss ich mich registrieren - und schon wird es teuer.
Ein Lehrstück in Sachen komplexes Problemlösen, eine Erfahrung, die immer wieder auf kommerzielle Interessen hinweist, denn letzen Endes bleibt mir wohl irgendwann doch nur die Lösung, einen neuen PC zu kaufen. Damit die Wirtschaft in Schwung kommt. Weil eben niemand ein Interesse daran hat, ein System zu entwickeln, das wirklich jahrelang problemlos läuft. Und es eine tyisch menschliche Neigung zu sein scheint, die Welt immer komplizierter zu machen, so dass nur noch die Experten für einen immer kleineren Teil der Welt noch einigermassen den Überblick behalten können. Vor allem aber wird die Technik immer mehr zu einem intransparenten Wirkungsgefüge - manchmal ist es unmöglich, vorherzusehen, was hier und da mit welchem Schritt wirklich ausgelöst wird. Da bastelt ein Programm einen Eintrag in die Registry und schwupps funktioniert ein anderes Programm nicht mehr richtig. Andererseits funktionieren manche Dinge plötzlich wieder und bisweilen habe ich wirklich keine Ahnung, wie das jetzt wieder gelingen konnte... so als besitze auch ein PC ein Selbstheilungssystem, das sich ab und zu von allein wieder einrenkt. Das soll einer verstehen... Es gab ja Zeiten, in denen mir die Computertechnik im Vergleich zum menschlichen Dasein insgesamt wenigstens irgendwie logisch vorkam. Heute... fällt es mir leichter, Menschen zu verstehen als das komplizierte Gewimmel aus Programmen, Dateien, Geräten und Treibern, Add-Ons und Utilities, Registry und Tools... wann kommt eigentlich das Tool für die geplagte Userbirne, der von all dem Zeugs irgendwann nur noch der Kopf schwirrt? Also... für Medikamente gibt es ja die sogenannten Waschzettel, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker... aber für viele kleine Programme, erst recht für die Viren, diese dummen Viecher, die Cookies und sonstiges Kleingetier auf dem Rechner, ja welcher Biologe kennt sich da schon aus...
Okay, jetzt drück ich mir erstmal einen Döner rein... Fragen über Fragen... warum gibt es eigentlich kein Mindesthaltbarkeitsdatum für PC-Komponenten? … Warum entwickelt sich die Technologie stets hin zu mehr Komplexität, Undurchschaubarkeit und weit weit weg von der Gates-Idee, einen PC zu bauen, den sogar die Oma bedienen kann? Oder hat DER eine SO schlaue Oma? Oma XP? Oma Vista? …
...so, bis hierher bin ich gestern gekommen... heute... sind auf wundersame Weise eine Menge Probleme verschwunden und ich habe keine Ahnung, wieso. Irgendetwas muss ich also richtig gemacht haben, obwohl oder vielleicht gerade weil genau das, was ich im Prinzip im Sinn hatte, eben nicht funktioniert hat. Das Service Pack 3 bin ich auf jeden Fall nicht losgeworden, aber... irgendwie scheint sich im Chaos des Scheiterns nun doch ein brauchbarer Weg entwickelt zu haben. Versteh's wer will, so ist das Leben... Schlechte Lösungen scheitern oft, um besseren Lösungen Platz zu machen. Oder wie manche schlaue Menschen sagen - die Theorie muss stimmen, die Praxis muss funktionieren. Praxis ist, wenn es funktioniert, und keiner weiss, warum...
Wie auch immer... einen neuen Blogeintrag habe ich nun doch zustande gebracht. Sowas!